Ostsee-Route Zwo
Ostsee-Radweg 2019
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Die folgende Ostseeradtour ist von der Strecke her exakt die gleiche wie die von 2016, aber diesmal fahre ich mit Bettina, mit der ich vor 2 Jahren bereits auf der Strecke Düsseldorf – Domburg/Zeeland unterwegs war. Auch diese Tour ist sehr sportlich, von der Temperatur her teilweise heftig heiss oder extrem windig, aber wir werden sehen, was wir in der einen Woche alles erleben:
Freitag Ankunft in Lübeck: Heute reisen wir “met twee Overstappen” per Bahn nach Lübeck, allerdings nach Lübeck und nicht nach Holland – Gegen Nachmittag erreichen wir eine bezaubernde Hansestadt in der wärmenden Nachmittagssonne. Auf der Suche nach unserer Herberge, dem Kolpinghaus nahe der Petrikirche, drehen wir noch einen 2-km-Umweg durch einen hübschen Park jenseits des Zentrums. Leider hatte ich bei der Eingabe der Koordinaten die nötigen Grad-Sekunden mit den Grad-Minuten vertauscht, so dass die Ungenauigkeit des Navis noch einige Male zu Umwegen führt. In näherer Umgebung des Ziels hilft Bettina mit ihrer Smartphone-App bei der Suche mit. Unser Zimmer ist prima, einfach und hat doch alles, was wir brauchen. So können wir bald unseren Rundgang durch die Gassen starten, eine Gasse so hübsch wie die nächste. An diesem Stadtbild stimmt noch alles: die Hansestadt ist voller Leben, mehrere Jugendgruppen sind zufuß unterwegs, voller guter attraktiver Läden, von denen wir mal gerade einen aussuchen: eine Buchhandlung, die nicht zu einer Kette gehört. Die Stadt ist Heimat auch für viele unterschiedliche kleine Läden, die nicht an eine Kette gebunden sind. Wir nehmen dann mal in einer Seitengasse Platz in einem thailändischen Restaurant und lassen uns draußen ein Reisgericht servieren, das in keiner Weise zu wünschen übrig lässt. Mit einem Spaziergang in Richtung Trave entlang der ehemaligen Salz-Speicherhäuser lassen wir den ersten Abend ausklingen.
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Samstag Lübeck – Wismar: Die ersten Kilometer werden gestartet. Bis wir alles auf dem Rad verstaut, die Tracks geladen haben, die Helme auf dem Dach, ist es 10 Uhr. Auf dem Kopfsteinpflaster bergab ist mir das Aufsteigen noch zu unbequem. Ab der Trave gehts dann auch richtig los, und zwar in Richtung Norden über Schwartau nach Travemünde. Einige Wege erkenne ich von vor drei Jahren noch ziemlich genau wieder. Entlang der Trave fahren wir meistens linksseitig durch kleine Örtchen, an hübschen Gärten vorbei, fern vom dicken Lasterverkehr. Zeitweise ist der Weg asphaltiert oder auch sandig bzw. mit Schotter aufgefüllt. Einmal muss ich laut rufen, weil Bettina hinter einem parken Laster weiter fährt, obwohl der Weg nach links abgeht: der Laster stand genau vor dem Wegweiser. Meine Trillerpfeife konnte ich noch im Gepäck lassen. Nach 20 km erreichen wir Travemünde, ziehen uns ein Ticket für die Überfahrt auf die Ostseite der Stadt, um unseren Weg über die ehemalige Ostgrenze fortzusetzen. Wir freuen uns sehr, die Ostsee zu erreichen, fahren als erstes zum Strand, um die Seeluft zu genießen.
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Ab jetzt bewegen wir uns überwiegend in Seenähe. Die Mittagshitze steigt und die Temperaturen bewegen sich schon auf die 32°-Marke zu. Alleine durch den erhöhten Wasserbedarf werden unsere Räder immer schwerer. Auch hier sind mir die Wege lieblich vertraut. Wir haben noch über 55 km nach Wismar zu bewältigen und sind dankbar über einen kleinen Verkaufsstand noch weit vor Boltenhagen, wo wir kaltes Wasser nachkaufen können. Also dann auf die Sättel – und zügig vorbei an den Herrschaften auf ihren E-Bikes – wir fahren noch „OHNE“ und hängen alles ab, was uns auf der Fähre begegnet ist. Wir fahren so zügig, wie es die Hitze erlaubt, halten nur in Boltenhagen zu einem Kaffee an, weil bis hierhin die größten Steigungen und Gefälle hinter uns liegen. Die letzten Kilometer verlaufen ausgeglichen entlang schönster Buchten: ein verlockender Blick nach links auf kleine Strände, Seebrücken, Kite-Surfer, bis wir happy die Hansestadt Wismar erreichen. In dieser wohl verdienten Fahrrad-Pause inspizieren wir das mir wohl bekannte Hotel und schlendern bei immer noch hohen Temperaturen durch diese hübsche Stadt, inspizieren die Hafenanlage, den historischen Marktplatz mit seinen besonderen Giebel-Bauten, dem repräsentativen Rathaus sowie dem „Alten Schweden“, lassen uns dort gegenüber zu guter Speis und Trank nieder. Die allgegenwärtige Ruhe im Mecklenburger Land tut uns außerordentlich gut, die Atmosphäre in dieser lieblichen gemütlichen Stadt Wismar belohnt uns für den sportlichen Tag heute, der uns viel Freude bereitet hat.
Sonntag Wismar – Warnemünde: Der Kaffeeduft lockt, die Brötchen ebenso, Obst, Müsli, Rührei und Schinken, alles vom Feinsten zum Frühstück, das wir ausgedehnt genießen, bevor wir unsere Räder satteln. Die Portion hält lange bis in die Mittagszeit hinein vor. Heute führt uns unser Weg zu einem uns beiden wohl vertrauten Örtchen, das sich Rerik nennt. Hier waren wir beide schon mit unseren Familien im Urlaub. Es liegt direkt am Weg, liegt oberhalb der Insel Poel, quasi zwischen Poel und Kühlungsborn, zwischen Salzhaff und Ostsee gelegen. Ohne größeren Umweg erreichen wir Rerik gegen 12 Uhr, denn wir sind wegen des guten Frühstücks nicht eher losgekommen. Eine abgesprungene Fahrradkette musste auf dem Weg eben noch wieder aufgezogen werden. Auch heute ist der Tag bezaubernd klar, sonnig, und schon früh ziemlich heiß, d. h. in der Mittagszeit über 30 °C. Wir gönnen uns eine Pause in einem Café mit ganz besonders leckerem Streuselkuchen, „tanken“ noch einmal unsere Wasservorräte auf und sind dann nordöstlich auf dem Ostseeradweg nach Kühlungsborn unterwegs. Ab Kühlungsborn nehmen wir zunehmend die historische Ostsee-Bäderarchitektur wahr, große Villen direkt an der Küste, Residenzen für die Urlauber, langgestreckte Orte wie Kühlungsborn und Heiligendamm wurden in den letzten Jahren nach dem Mauerfall modernisiert und für den Fremdenverkehr fit gemacht, die Preise wurden genauso modernisiert: hier ist eine Angleichung an den Westen 1:1 gelungen. In Heiligendamm begegnen wir auch der „Molli“, der Eisenbahn zwischen Heiligendamm und Bad Doberan. Auf der lang gestreckten Strandpromenade ist heute viel los, so dass wir hier das Tempo drosseln müssen.
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Zwischen Heiligendamm und unserem heutigen Ziel Warnemünde fahren wir nahe an der Steilküste entlang, einem Landstreifen mit allerherrlichstem Blick auf das Meer, einige Meter höher gelegen als der Strand, den man von hier oben aus nicht erreichen kann und sollte, worauf einige Warnungsschilder deutlich hinweisen. Dann kommen wir durch einen Wald, ähnlich dem Gespensterwald, in dem die Bäume sehr dicht aneinander stehen, teilweise ohne Krone, ein wenig gespenstisch, aber dafür bei 32 ° schattenspendend und kühlend. Schon bald erreichen wir Warnemünde und checken in unsere Jugendherberge ein, die 2 km vor der Ortsmitte liegt. Auf dieser Tour sind unsere ausgesuchten Herbergen tiptop in Ordnung, einladend sauber, radfahrerfreundlich – nur empfehlenswert. Wir entdecken ein passendes Lokal für unseren großen Appetit, werden aber zuerst den Ortskern von Warnemünde besuchen. Prompt werden wir hier mit einem unaufhörlichen Besucherstrom konfrontiert, der von zwei riesigen Dreieinhalb-Tausend-Passagier-Hotelschiffen herrührt, die hier im Hafen liegen. Nun besuchen wir die Stadt zufuß, das Fahrrad mit den Händen schiebend durch die Menschenmasse, die an allen Attraktionen der Stadt Schlange stehen, ihr Smartphone hoch erhoben zum Fotografieren.
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Nach einer knappen Stunde wird uns der Zustrom der Menschen zu anstrengend, so dass wir uns bald wieder in die Nähe unserer DJH zu dem ausgesuchten Restaurant pedaltretend bewegen. Es ist 18 Uhr und 32 °C heiß. Wir sitzen draußen direkt am Strand in Dünennähe und beobachten ein Hotelschiff, das aus Warnemünde heraus den Hafen verlässt und Kurs Richtung Schweden nimmt. Wir sitzen hier zwei Stunden – und in diesen zwei Stunden sinkt die Temperatur von 32° Grad auf sage und schreibe 20 °C, ein Wind kommt auf, unsere wärmeren T-Shirts sind noch im Hotelzimmer, so dass wir allmählich eine „Gänsehaut“ bekommen und durch den Sand springend und hüpfend auf unsere Räder zusteuern und den Abend ausklingen lassen. Bis zum Morgen kühlen die Temperaturen noch weiter auf 14 bis 15 °C ab.
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Montag Warnemünde – Zingst: Der Tag beginnt wunderbar, aber ein wenig kälter als die inzwischen gewohnten Tage. Da ich mit einem derartigen Temperatursturz nicht gerechnet habe, fehlt mir eine geeignete Jacke, die ich mit einer Anzahl von 4 übereinander getragenen T-Shirts ersetze. So können wir los. Und während die tausenden Hotelgäste in ihren Hoteldampfern hoffentlich noch schlafen oder frühstücken, durchstreifen wir bereits die Stadt Warnemünde, entvölkert, gemütlich, im Hafen liegen die großen Pötte, und auch die Fähren nach Schweden. Uns wurde eine bestimmte Eisbude am Hafen empfohlen, die wir auch prompt finden, und bald auf unsere Fähre zusteuern, die uns auf das gegenüberliegende Ufer bringt. Der Fahrkartenkauf ausschließlich am Automaten erweist sich als kleines zeitliches Hindernis, aber ein Hafenmitarbeiter hilft uns bei dem Marsch durch das Automatenmenü.
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Dann sind wir auf dem Weg nach Graal-Müritz durch ein Waldstück unterwegs, die Rostocker Heide, die mir durch besonders viele Mückenschwärme noch wohlvertraut ist. Allerdings sind heute kaum Mücken unterwegs. Möglicherweise sind die Brutstätten in den letzten beiden heißen Sommern weitgehend ausgetrocknet, so dass wir uns mückenfrei auf den Rädern durch den 10 km langen Wald bewegen können. Ein Aussichtsturm, der keiner ist, wird uns auf dem Weg empfohlen. Ab Graal-Müritz fahren wir wieder direkt an der Wasserkante, und zwar entspannt, weil auch um uns herum der Himmel frei ist, wir also nichts zu befürchten haben. Über einen langen, gerade ausgestreckten ebenfalls ca. 10 km langen Damm gelangen wir über Wustrow nach Ahrenshoop auf den Vor-Darss. Es wundert nicht, dass sich Musiker und Maler schon früh im 20. Jhdt. hier hergezogen fühlten. Der Anblick dieser Landschaft ist so bezaubernd schön, dass wir uns auf die nächsten zwei Tage geradezu freuen. Entgegen der vorgesehenen Route durch den Wald Richtung Prerow fahren wir entlang der ausgestreckten Boddenlandschaft auf die Insel Fischland-Darss. Dank des Rückenwindes gelangen wir einigermassen zügig durch die Seenlandschaft auf den festen Teil in den Norden der Insel, wo uns die Ostsee wieder begrüßt.
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Nach Zingst führt wiederum ein kerzengerader Damm, den wir mit dem Wind geradezu entlang brettern, wobei wir ein Tempo von über 30 km/h erreichen. Hier mitten im Ort verläuft eine Hauptstraße senkrecht von der Ostseeseite im Norden zur Boddenseite im Süden, wo wir nach unserem Hotel suchen. Dabei hilft mir Bettina mit ihrer Navigation, das Hotel gezielt zu finden, während mir meine Koordinaten nur im Weg sind. Ich habs jetzt dank eines geeigneten Umrechners gezielter im Griff. Die Auswahl an geeigneten Restaurants beschränkt sich im Ort auf maximal 2 Gelegenheiten, von denen wir heute die italienische Variante prüfen. Na ja, wir sind einigermassen zufrieden. Draußen können wir schon nicht mehr gemütlich sitzen, weil der Wind zwischenzeitlich enorm zugenommen hat und sämtliche beweglichen Teile von den Tischen fegt. Wir besichtigen die Ortskirche von Zingst, nehmen uns ein Bierchen mit an den Bodden und lassen allmählich die Sonne untergehen, wobei ich schnell wieder ins Frösteln gerate.
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Dienstag Halbinsel Darss: Den heutigen Tag planen wir zwar mit Fahrrad auf der Halbinsel Darss, ein neues Domizil suchen wir erst morgen wieder. So entscheiden wir uns zu einem Besuch nach Prerow, da wir ja noch durch das Waldstück fahren wollten. So fahren wir auf dem Hinweg Richtung Prerow gegen eine Windstärke 6 im Höchsttempo 10 Stundenkilometer, bis wir den schützenden Wald erreichen. Vor dem Wald geht es zum Prerower Strand mit seiner hübschen Seebrücke, die wir auch gegen diese Windstärke passieren. Viele Andenkenläden werden von vielen Besuchern frequentiert, für einen Dienstag Morgen noch so schön seelenruhig, zum Meditieren schön. Wir machen uns dann mal auf zum Prerower Leuchtturm, den man von 5 km Entfernung gut sehen kann. Der Besucherstrom zum Leuchtturm ist gegenüber dem an der Promenade viel größer: etliche Radfahrer müssen überholt werden, auch wir werden des öfteren auf dem Sandweg im dichten Wald überholt. Die 134 Stufen hoch zur Aussichtsplattform des Leuchtturms gehen wir locker an. Oben angekommen, scheint der Wind noch wilder zu sein als auf der 395 m langen Seebrücke. Wir quetschen uns einmal um die Plattform herum und besuchen dann das im Turmgebäude befindliche Museum, das auf zwei Etagen viel Sehenswertes über die Halbinsel und die Ostsee bietet. Im alten etwas mehr von der Seeseite weg liegenden Ort Prerow finden wir eine gute passende Gelegenheit zu einer gut bürgerlichen Fisch-Hauptmahlzeit, so dass wir uns mit einem Kaffee an den Strand setzen und feststellen, dass die Tasse eigentlich nicht richtig leer wird: nur der Inhalt ändert sich vom Kaffee zum Sand. Wir können auch anders und setzen uns mit einem Buch in ein gemütliches Kaffee in Zingst. Wir haben schließlich aus Lübeck ein Buch mitgebracht.
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Mittwoch Darss Rügen: Heute wird es besonders sportlich, denn wir wollen unsere Höchstleistung an Kilometern sprengen. Dazu bedarf es eines guten Frühstücks mit einer doppelten Portion Rührei, was bei dem herrlichen Buffet kein Problem ist. Bis wir ausgecheckt und gesattelt sind, ist es 10 Uhr. Dann ziehen wir in Richtung Barth los, denn wir wollen noch einen Brief abwerfen, und heute noch ohne Bahnbenutzung in Lietzow auf Rügen ankommen. Ab Barth suchen wir den Weg über die herrliche Boddenlandschaft, geraten bei Fahrenkamp direkt in eine Sackgasse und müssen zurück nach Dabitz und weiter auf die Hauptstraße Richtung Stralsund. Ohne Randstreifen, ohne Radwege auf den Hauptstraßen zu fahren, widerstrebt uns sehr, so dass wir immer wieder versuchen, einen günstigen Radweg zu finden, der allerdings nur in einzelne Ortschaften, aber nicht weiter führt. Um halb drei fahren wir dann schließlich in Stralsund ein und suchen die Brücke, die uns nach Rügen bringt.
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Wir entdecken auch diese fotogene weiße Brücke, fragen uns dann, wie wir wohl da oben rauf kommen, als wir entdecken, dass es für Radfahrer und Bundesstraßenbenutzer eine weitere Brücke nach Rügen gibt. Der dürfen wir über einige Kilometer folgen, bis der Radweg anscheinend nach rechts abgeht, obwohl die Zielrichtung nach Bergen eigentlich weiter geradeaus weiter ginge. Wir folgen dem Weg nach rechts und geraten mangels Abbiegemöglichkeiten immer weiter östlich auf die Insel, was uns insgesamt 15 km Umweg kostet und vor allem kostbare Zeit, was mich ein wenig beunruhigt: wir sind gelangen über Rambin und Samtens entlang der Bahnlinie dann schließlich um 18 Uhr nach Bergen, wobei wir 3 km vor Bergen verdutzt nach dem Weg fragen, denn die Weiterfahrt für Räder sieht aus wie eine Autobahnauffahrt, die wir uns nicht trauen hochzufahren, man uns aber rät, sie trotzdem zu benutzen. Aber es hat trotz undurchsichtiger Verkehrsführung geklappt. In Bergen setzen wir uns mit dem Camp in Lietzow in Verbindung: es sind nur noch 11 km zu fahren. Wir erreichen das Camp um 19:30 Uhr, zwischendurch durften wir uns noch wegen eines Schauers unterstellen. Die letzten Meter zum Camp erreichen wir über eine 10%ige Steigung, die ich dann aber schiebe. Nach 111 heutigen geleisteten Kilometern bin ich platt wie eine Ostsee-Flunder, 20 km waren wegen Umwegen überflüssig. Aber happy sind wir, weil wir unser Zimmer zwar ohne Bier, aber mit Gänsewein, beziehen können. War das ein Tag – ein schöner sportlicher Tag geht zu Ende.
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Donnerstag: Heute ist Fahrrad-Sitzmuskel-Ruhetag und Regentag. Daher lassen wir uns bei dem vorzüglichsten Frühstück, das ich jemals genossen habe, viel Zeit. Dann bewegen wir uns zur Bahnstation Lietzow Rügen, um über Sassnitz per Bus zum Königsstuhl zu fahren. Ursprüngliche Planung war, per Rad nach Arkona zu fahren, das können wir heute knicken. So erleben wir den Königsstuhl von oben, wandern wenige Kilometer bis dorthin, denn wegen Bauarbeiten fahren die Busse nicht generell bis zum Ziel. Inzwischen entstehen mehrere neue Radwege, was vor drei Jahren noch nicht der Fall war. Auch die gefahrenen Kilometer nach Bergen waren überwiegend schon gut ausgebaut. Aber man merkt, dass Rügen nach der Wende vorrangig für den Autoverkehr ausgebaut wurde. Wir lassen uns durch das Museum führen, nehmen per Kopfhörer soviel an Informationen mit, wie wir erhalten können, gehen noch mal raus zum Felsen und wieder zurück: es regnet einfach zu stark. Gegen Nachmittag begeben wir uns dann wieder zur Bushaltestelle, wo direkt eine große Menge an wartenden Leuten steht, die in einen Bus nicht hineinpassen. Man muss sich auf Wartezeit einstellen.
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In Sassnitz öffnen die Lokale frühestens um 18 Uhr – eine Stunde durchstreifen wir unter beinahe regenfreiem Himmel die Stadt, bevor wir uns in einem Café einen Snack nehmen und uns mit nem Bier im Gepäck zurück zum Camp begeben. Im Umkreis von 5 km um das Camp herum gibt es kein Bier mehr, im Camp bis ca. 19 Uhr. Für weitere Aktivitäten ist heute kein Wetter mehr vorhanden. So machen wir es uns auf dem Zimmer gemütlich. Morgen, Freitag, fahren wir ab Binz mit dem Intercity im Direktzug nach Düsseldorf. Es war eine wunderbare Tour. Alles hat gut gepasst, viel Spaß gemacht, wir haben die schönsten Meeresblicke genossen, viel Farbe abbekommen. Es könnte nicht besser sein. Gut, dass wir beiden die Tour unternommen haben.