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Flandern-Tour

Dienstag, 26.05.2015  – Aachen – Maastricht

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Nach einigen Vorbereitungen und Zitterpartien um das Ende des 9. Bahnstreiks kann die Reise nun endlich beginnen:  es fängt los ! Matthias, Maike und ich treffen uns am Düsseldorfer Hauptbahnhof, um den – pünktlich – eintreffenden RE 1 nach Aachen zu nehmen.   Für Maiverhältnisse sind die Temperaturen noch relativ niedrig, was uns bei unseren sportlichen Aktivitäten allerdings auch sehr zugute kommt. Wir freuen uns jetzt sehr auf Rita und Klaus, die schon vor Pfingsten aus Hamburg angereist sind.  Rita holt uns vom Bahnsteig ab und Klaus erwartet uns in der Eingangshalle bei den voll gepackten Rädern. Wir freuen uns vor allem darauf, dass Klaus doch selbst mitfahren kann, was vor einer Woche noch gar nicht so sicher war.

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Ganz spannend wird auf dieser Reise ein großes zu erwartendes Ereignis bei Rita und Klaus, die dieser Tage zum zweitenmal Großeltern werden.  Wird der neue Erdenbürger eher das Licht der Welt erblickt haben als wir unser Tourenziel erreicht haben? Mal sehen: die Zeit läuft !

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Bald sind wir schon auf dem Weg durch die Aachener Innenstadt, zum Dom.  Welcher Unterschied besteht zwischen einem Dom und einem Münster? Wir werden es im Laufe der 9-tägigen Radreise noch herausfinden.   Es gibt unterwegs viel zu erzählen, daher legen wir heute die eine oder andere Pause mehr ein. Sobald wir das Klinikum Aachen mit seinem raffinerie-ähnlichen Aussehen erreichen,  beginnt für uns auch schon die Beinmuskel-Arbeit, denn die Landschaft wird sichtlich hügelig. Nach wenigen Kilometern gelangen wir an die deutsch-niederländische Grenze zur Ortschaft Lemiers:  eine kleine Brücke führt uns über einen Bach in die limburgische Provinz der Niederlande: einfach schnuckelig. Unser Nachbarland heißt uns „hartelijk welkom“. Spätestens beim Anblick der Häuser und der Straßen, vor allem der roten Radwegstreifen fühlen wir uns auch ein wenig holländisch.   Wir befinden uns jetzt eindeutig auf der Flandernroute LF6b, die uns bis Maastricht und morgen noch ganztägig leiten wird. LF heißt: Landelijk Fietsroute = ländliche Fahrradroute. Bemerkenswert ist die wohlmeinende Breite dieser ländlichen Radwege mit ausreichendem Platz für den Radverkehr in beide Richtungen, und ebenso die Auswahl der schönsten ländlichen Strecken.   Über grüne Hügel mit schönen Aussichten und durch Täler mit kleinen Bächen erreichen wir die limburgische Stadt Mechelen, wo wir an der Geul eine Halbzeit einlegen. Rita und Klaus breiten ihre Mitbringsel auf ihrer karierten Decke aus. Wir drei von der Bank sitzen zur ersten gemeinsamen Mahlzeit daneben. So halten wir es während der gesamten Tour in der Mittagszeit: draußen an frischer Luft eine kleine Brotzeit.  Wenn sich eine Gelegenheit zu einem Kaffee bietet, kehren wir auch dort gerne ein. Ansonsten richten wir uns nach Ankunft in der Herberge auf eine ausgiebigere Mahlzeit ein. Für die nächsten 5 bis 7 km durch Gulpen hindurch sind noch einige Steigungen zu bewältigen, dann sind es bis Maastricht nur noch 13 km. Eine Windmühle mit Flügeln in den holländischen Farben rot, blau und weiß steht zur Rechten, ein Steinbruch folgt auf der linken Seite, kleine Wälder, und schon bald gelangen wir in die Außenbezirke von Maastricht.  Ab hier führt der Radweg gerade in die Stadt an die Maas. Nach Ankunft in unserer Herberge bleibt uns heute noch reichlich Zeit, um die Stadt mit ihren Basiliken zufuß kennen zu lernen. 

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Im Maastrichter Zentrum etwas näher an der Maas liegt die Basilika van onze liewe vrouw,  in der Nähe des Vrijthof die Sint-Servas-Basilika: der große Platz namens Vrijthof ist nicht zu verwechseln mit unserem Friedhof, denn letzterer heißt im Niederländischen „Kerkhof“.   Am Rande dieses Platzes spielt sich der Maastrichter Abend draußen an den Tischen verschiedener bunt beleuchteter Straßencafés ab. De Hofnar begleitet uns über den Platz zu verschieden farbigen Metallfiguren,  die an einen Karnevalszug erinnern . Der Karneval scheint hier eine besondere Bedeutung in der Stadtgeschichte zu haben.

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Selbstverständlich werden wir auch auf dieser Radtour wieder schlemmen, was das Zeug hält.  Dazu bietet sich heute ein günstig an der Maas gelegenes Restaurant mit einem Hauch französischer Küche als Einstieg.   Ob Lachs-Spezialitäten oder besondere Saucen-Kreationen über dem Salat, ob Spargel-Zubereitungen und vor allem ein gutes Bier vom Fass:  man nimmt sich die Zeit zum Genießen des kulturellen Angebots. Auf dem Weg zur Liebfrauenbasilika gönne wer will sich eine Kugel Eis zum Nachtisch, zwar für 1,70 € die Kugel,  aber wir haben ja Urlaub, auch von deutschen Preisen. Den Sonnenuntergang verbringen wir bei einem Absacker unter einem Heizstrahler am Vrijthof und schlendern die kurze Strecke zurück „in die Couchée“.     Der kleine Erdenbürger schläft noch im Mutterleib. 

 

Mittwoch, 27. Juni 2015 –  Maastricht – Sint Truiden

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Nach einem vorzüglichen Frühstück inspizieren wir die Stadt Maastricht nach einem Fahrrad-Service, um eine bestimmte Schraube für das Fahrrad von Klaus zu besorgen.  Mit Hilfe der POIs (Points of Interest) in Klaus‘ Navi lässt sich der Mangel in kürzester Zeit beheben, so dass wir uns bald wieder auf dem Radweg zu unserem heutigen Tagesziel:  St. Truiden/Flandern aufmachen. In südwestlicher Richtung treffen wir auf die Jeker, ein Nebenfluss der Maas, die uns direkt zum Albertkanal führt. Kurz vor dem Albertkanal erreichen wir im Örtchen Kanne die niederländisch-belgische Grenze.  Der Unterschied zwischen beiden Ländern lässt sich doch sehr deutlich in der Beschilderung ausmachen.

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Die Radwegschilder sind in Belgien etwas kleiner, und während auf den niederländischen Fahrradwegen noch die Richtung des Landelijke Fietsroute LF6 mit dem Buchstaben „b“ gekennzeichnet wird, steht in Belgien nur das schlichte LF6 auf dem Wegweiser.  Aber damit werden wir auf der Tour keine Probleme bekommen. Der Albertkanal, dessen südlichen Teil wir soeben überquert haben, wird uns in ein paar Tagen noch einmal auf unserer Rücktour weiter nordwestlich begegnen.

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Wir erklimmen mit unseren Rädern einige 10- bis 12%ige Steigungen, überwiegend im Sattel, links und rechts vom Radweg erstrecken sich weite Weizen- und Gerstenfelder.  Meistens steigen wir erst ab, wenn wir die Höhe erreicht haben, um uns von der Steigung zu erholen. Bei der heutigen intensiven Sonne wirkt die blaue Farbe der Kornblumen besonders intensiv;  die Kamillen und der Mohn geben immer wieder einen hübschen Blick auf die ländliche Fläche und einen lieblichen Duft ab. Die Jeker, die auf wallonischem Gebiet „Le Geer“ heißt und von dort wieder auf flandrischem Gebiet fließt,  begegnet uns vor Tongeren in unserem Mittagspausenort „Mal“ wieder. Ein lauter Rasenmäher ist das einzige Geräusch in der ansonsten stillen Mittagszeit. Hier pausieren wir in einer parkähnlichen Anlage, wo wir auch ein bemerkenswertes Tor zu einer ehemaligen Schokoladenfabrik sehen.  In der Mittagszeit radeln wir ein paar Kilometer auf streckenweise ehemaligen Bahntrassen im Schatten der Bäume an der Jeker. Die imposante Kirche von Tongeren leuchtet von weitem. Eine Rotbuchenallee führt uns in die Nähe eines Gutshofs, dessen Innenhof zwar einladend wirkt, aber keine Einladung bedeutet.  Wir finden unsere Einladung zu einem Nachmittagskaffee eine Stunde vor unserem Ziel im „Chateau de la Motte“, einem fast versteckt wirkenden Schlösschen. Drei weiße Tauben und etliche Enten gesellen sich zu uns in Tisch-Nähe. Von hier aus genießen wir einen Blick auf Garten und Teich. Da wirkt ein „Capucchino belgique“  oder ein Bier geradezu erfrischend.

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Bald erreichen wir unsere B&B-Herberge, 6 km von St-Truiden entfernt und sind  von dem Etablissement angenehm überrascht. Der ehemalige Hof wurde sehr geschickt in ein Hotel umgebaut;  die Zimmer sind sehr geräumig, sauber und wirken durch die tragenden Balken auch sehr gemütlich. Philipp und Alica empfangen uns in freundschaftlicher Weise.  Wir hätten hier auch eine Abendmahlzeit nehmen können, entscheiden uns jedoch für eine Abendspazierfahrt in die Stadt St. Truiden, denn hier erwartet uns die erste Stadt mit ihrem charakteristischen  flämischen Stil, was besonders auf den großen Marktplatz zutrifft: schmale hohe Gilde-Häuser, Onze-Lieve-Vrouw-Kerk mit ihrem fast weißen Stein, die Giebelstruktur der Minderbroederkerk , die Abteij .

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In „ons huis“ am Marktplatz mit Blick auf die Liebfrauenkirche lassen wir uns bei „Salade met geitenkaasje en honing“ oder steak natuur met pepersaus / champignonsaus / béarnaise oder „Tartaar van runds bereid à la minute met frietjes“ nieder.

In der Abenddämmerung nehmen wir unsere letzte Hürde, die 6 km zur Herberge, und lassen den wolkenfreien Vorsommerabend im Freien ausklingen.

Da der kleine Erdenbürger sich noch nicht in Bewegung gesetzt hat, gehen wir ohne anzustoßen, in die Couchée.

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Donnerstag, 28. Juni 2015 Sint Truiden – Aarschot (Leuwen)

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Gut ausgeschlafen und nach einem sehr guten Frühstück verlassen wir guter Dinge unser B&B in Richtung LF6b, der Radweg, den wir heute nur ein kurzes Stück benutzen. Denn gestern fiel uns unterwegs auf, dass wir auch nach dem belgischen Knotenpunktsystem fahren könnten, und somit suchte ich abends dank WLAN und mitgebrachtem Netbook die nötigen Knotenpunkte für die nächsten zwei Tage heraus, so dass Matthias eine zusätzliche Orientierung zu den von mir ausgedruckten Strecken-Fotos bekommt. Die Knotenpunkte sind nicht immer mit meinem Track identisch, weil ich längere Umwege schlichtweg abgekürzt habe. Heute fahren wir fast ausschließlich über Land, lassen die Stadt Sint Truiden nordöstlich von uns liegen. Bald schon befinden wir uns mitten im Grünen auf einer kerzengeraden Trasse, die den Anschein einer ausgebauten Bahntrasse macht. Leider erwischt uns heute auch der eine oder andere Tropfen Regen, so dass wir die Capes in Reichweite halten müssen. Auf unserem Weg liegt die kleine Stadt Zoutleeuw, wo wir uns in Bäckerei und Metzgerei für unseren Mittagsschmaus auf der Bank versorgen. Auch in diesem kleinen Ort fällt die hübsche flämische Bauweise des Rathauses angenehm ins Auge.

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Die Mitbringsel schmecken draußen an der frischen Luft auch ganz besonders gut, auch wenn wir uns mithilfe unserer Regencapes ein kleines Zelt bauen müssen, damit unser Mittagstisch nahe dem Ort Neerlinter nicht wegschwimmt. Auf der karierten Decke im Gras verweilen ist daher heute nicht möglich.

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Zwischendurch klingelt mal das Handy von Rita: der Kleine Enkel hat sich seinen Schlafplatz nochmal platt getreten. Keine Chance heute auf ein Extra-Bier.

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Für die zweite Halbzeit auf den bemerkenswert ausgebauten Radwegen sind wir bestens gestärkt. Weite Felder, überwiegend Gerstenanbau, ab und zu eine Steigung, eine Brücke, und für mindestens zwei Stunden keine Wolke über uns, lässt sich die Strecke angenehm befahren. Hinweisschilder auf eine nahe gelegene Autobahn lassen auf das baldige Ziel der heutigen Etappe schließen: „die Stadt Aarschot“. Aber wir müssen ja noch die scheinbar einzige Unterführung unter die Autobahn in dieser Gegend suchen. Sobald wir den nächsten Ort „Rillar“ durchfahren, suchen wir baldigen Schutz in irgendeiner Garageneinfahrt, denn jetzt kommt ein heftiger Guß von oben. Die letzten 10 km bis zu unserem B&B außerhalb von Aarschot hinterlegen wir wieder trocken. Dabei gestaltet sich die Suche nach der Herberge ein wenig schwierig, weil mehrere Wege, darunter auch ein total vermatschter Wanderweg, dorthin führen. Auch die heutige Herberge ist wegen der großen sauberen Zimmmer ein Haupttreffer.

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Für den Abend nehmen wir uns vor, zur Bahnstation Langdorp zurück zu fahren, um per Bahn nach Leuwen zu gelangen. Wir verließen Deutschland gerade nach dem 9. unbefristeten Bahnstreik, um in Belgien mitten in einen aktuellen Bahnstreik hinein zu geraten. Es ist nicht sicher, ob der ausgewählte Zug überhaupt fährt, und wenn ja, ob er pünktlich kommt. Mit viel Glück sitzen wir nach 10 Minuten Verspätung in der Bahn, so dass wir genügend Zeit in der Bierstadt Leuwen verbringen können. Vom Bahnhof aus laufen wir zufuß ins Zentrum. Zwei Parallelstraßen führen direkt ins Herz der Stadt. Hier fällt sofort der einmalige Baustil des Leuwener Rathauses auf, der der Stadt einen sanften orientalischen Anstrich gibt. Wenn das Rathaus nicht rechteckig gebaut wäre, sondern rund, würde der Besucher eher auf eine Moschee tippen. Der Baustil des Rathauses mit seinen 236 historischen Figuren passt sich ganz gut dem charakteristisch flämischen Stil des Leuwener Marktplatzes an. Eine Bierkneipe neben der anderen bieten einige Sorten Bier aus stadteigenen Brauereien an. Wir finden ein passendes gemütliches Restaurant in einer Seitenstraße ganz nach unsrem Geschmack, ein wenig weiter vom Bierausschank abgelegen. Verführerische Speisen – wenn auch in flandrischer Sprache – lassen uns das Wasser im Munde zusammen laufen, z. B.

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Paella Valenciana: feestelijke rijstbereiding met vis, kip en zeevruchten;

Brochette van malse lamssteakjes, boschampignons, snippers van chorizo en Spaanse ham in kruidenboter, gebakken krieltjes;

Tiramisu met roomrijst en rabarbar;

Chocolademousse met sinaassnippers en 43° licor;

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Ich glaube, ich muss noch einmal nach Flandern fahren. Wir sind vom Charme der Stadt angenehm berührt. Im farbigen Lichtschein der flämischen Fassaden schlendern wir zum Bahnhof zurück, alles aufnehmend, was uns begegnet. Abends um elf kehren wir zufrieden in unsere heutige, auch sehr prächtige, Herberge zurück. Bei der Planung der Tour hatten mich die Hotelpreise von Leuwen so sehr abgeschreckt, dass ich weiträumig um die Stadt herum nach Unterkünften gesucht habe.

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Freitag, 29. Mai 2015 – Aarschot – Antwerpen 

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Ein paar nette Worte der Herbergsbesitzer, ein gemeinsames Foto von uns allen, und schon geht es in nordwestlicher Richtung in die Spur. Die Stimmung ist gut, das Wetter hält sich auch recht gut. Die ersten 20 km hinterlegen wir auf ausschließlich landwirtschaftlichen Wegen durch Kornfelder, die alleine schon durch die blühenden Kornblumen eine Augenweide sind. In einem der Orte müssen wir wegen einer Baustelle ein Stück Weg zurück. Kleine Wäldchen wechseln mit Bauernhöfen. In einem der kleinen Dörfer können wir uns auch wieder günstig für die Mittagszeit versorgen. Bald schon finden wir eine kleine Parkanlage: den „Kempens Landschap Speelbergenbos“ in der Nähe von Heist op den Berg, wo Rita und Klaus zum Schmaus wieder auf ihrer Decke Platz nehmen. Bei Berlaar gelangen wir an den Fluß „die Grote Nete“, dessen Verlauf wir bis in die Stadt Lier folgen. Eine Brücke führt über einen Kanal in das Zentrum von Lier. Wir nehmen uns mindestens soviel Zeit, um die Sint Gummanuskerk zu besichtigen.

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Klaus war schon einmal hier in Lier und kennt sich ein wenig aus. Jedenfalls ist es ganz richtig, auch den großen Markt noch zu besuchen, an dem „mein Track“ auch vorbeiführt. Der Stadtkern von Lier wird bemerkenswerterweise von dem Fluß „Nete“ komplett umschlossen: die große Nete führt wie beschrieben in die Stadt, die kleine Nete, die Binnen-Nete, „de Afleidingsvaart van de Nete“ (Afleiding = Ablenkung; vaart = Kanal) umschließt den Stadtkern, so dass das Zentrum eine kleine Insel bildet. Schade, dass wir zu wenig Zeit haben, um jetzt eine Stunde hier bei einem Cappuchino belgique zu verweilen. Aber bis Antwerpen sind es noch 16 km und es ist bereits nach 15 Uhr, als wir unseren Weg an der Bahn entlang in Richtung Antwerpen fortsetzen.

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Aber auch die letzten 16 km sind nicht wirklich ein Problem für uns erfahrene RadfahrerInnen. Die Nähe der Großstadt Antwerpen ist hier schon sehr deutlich zu spüren: Lange Bahntrassen, lange Vorstadtstraßen, sobald wir den Autobahnring um Antwerpen überqueren: mehrere Ampeln, typische Vorstadt-Läden führen in das Herz von Antwerpen hinein.

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Mein Navi bleibt mir treu, Rita fährt per Wegpunkt-Anpeilung, die Knotenpunkt-Navigation geleitet uns mindestens bis 5 km vor dem Zentrum. Wir benötigen nur 5 Minuten, um das Hotel Rubenshof zu finden: Bravo ! Nun können wir für die nächsten Tage unsere Räder im Keller ruhen lassen. Mein Zimmer führt über steile Treppen in den 3. Stock, so dass ich auf dem Weg hinauf immer noch ein paar Kalorien mehr verbraten kann. Die Anderen dürfen ihre Kalorien noch länger behalten. Dieses Hotel ist ca. 100 Jahre alt und behält seinen ursprünglichen Stil mit seinen verzierten Holzverkleidungen, den bemalten Decken und den Buntglasarbeiten bei: eine Hommage an Peter Paul Rubens, dem berühmtesten Bürger dieser Stadt.

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Bald nach Inspektion der Zimmer, die wir nun für drei Nächte benutzen, sind wir draußen im pulsierenden Leben der flämischen Hauptstadt Antwerpen. Am Baustil der Häuser merkt man schon den Unterschied zu mittelgroßen anderen Städten: der Stil ist eher mit Amsterdam und Brüssel vergleichbar. Schon bemerken wir eine Hausfassade im Marinelook: ein Schiffsbuk ragt weit über die Hausmauer hinaus. Es lädt uns heute und morgen zu einigen zig Fotos ein. Heute abend verweilen wir eher im Bereich des Museums der Schönen Künste und der direkten Umgebung. Denn unser Hunger treibt uns in eines der vielen einladenden, gut besuchten Restaurants, in das wir einkehren, wo wir ausgiebig schlemmen, schließlich sind wir ja unter anderem auch auf Schlemmertour.

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Stoofpot gehaktballen in Geuze met gestoofd witloof

Stoofpotje Vol-au-Vent met frietjes

Vispannetje op Oostendse wijze

Op vel gebakken zalm met bladspinazie en parmezaan

Dame blanche met verse chocoladesaus

Warme appeltaart met bol ijs en slagroom

Huisgemaakte chocolademousse

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So lässt es sich bei gutem Bier bis spät in den Abend hinein gut leben. Aber: vom Enkelchen fehlt noch jeder Ehrgeiz, Touren-Erster zu werden. Er lässt sich auch durch unsere Genüsse nicht davon abhalten, sich auf den strapaziösen Weg zu machen.

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Samstag, 30.05.2015 – Rundgang durch Antwerpen

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Die Schelde wartet an diesem Morgen auf uns. Auf dem Weg dorthin passieren wir eine Straße, an der links und rechts lauter Künstlerläden liegen, deren kreative bunte Auslage eigene Ideen formt. Doch als wir soeben das Ufer erreichen, müssen wir uns am Scheldetunnel unterstellen. Dieser Tunnel befindet sich in 31 Meter Tiefe unter uns; man erreicht ihn durch einen großräumigen Aufzug oder zwei enorm lange Rolltreppen. Ich wünschte, die Aufzüge an unserem Düsseldorfer Bahnhof wären nur halb so groß, dann könnte man zumindest 10 Räder gleichzeitig in die gewünschte Etage transportieren. Der Tunnel wird auch von vielen Radfahrern frequentiert. Wieder oben, lässt der Guss von noch höher ein wenig nach, so dass wir ein größeres Hotelschiff inspizieren, das gerade mit weißer Farbe ausgebessert wird.

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Von der Schelde aus zieht es uns in Richtung Grote Markt, dem historischen Markt im Herzen von Antwerpen mit seinen Gildehäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Vor dem mittelalterlichen Rathaus steht die Skulptur des St. Georgs, der mit einem Drachen kämpft. Eine Leuchtreklame macht uns auf die bevorstehende Tour de France 2015 aufmerksam, die hier in 35 Tagen ihren Anfang nimmt. Der Weg führt uns zu einem anderen Teil des Marktes zur Kathedrale Onze Liewe Vrouw, die wir uns gerne von innen ansehen. Die brabantische Baukunst wurde 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

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Der nächste Schauer kommt bestimmt, so dass wir diese Unterschlupf-Gelegenheit zu einem Getränk nutzen und allmählich über die Meir-Shoppingmeile zum Rubenshaus gelangen. Zumindestens ergattere ich hier auf der Meir-Straat endlich einen Kamm, den ich seit vier Tagen von Klaus ausgeliehen habe. Vor einem der imposanten Kaufhäuser übt sich eine Opernsängerin in den höchsten und sogar saubersten Tönen, die ihr Equipement zur Begleitung mitgebracht hat. Straßenmusik hat was, egal ob in Köln oder Antwerpen. Je mehr internationale Straßenmusik in den Stadtzentren geboten wird, desto größer ist der Eindruck, sich in einer Weltstadt aufzuhalten.

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Das Rubenshaus ist unbedingt einen Besuch wert. Peter Paul Rubens, der 1577 in der deutschen Stadt Siegen geboren wurde, war hier in der flämischen Diamantenstadt der barocke Meister der Malkunst. Er entwarf das Haus, in dem sich das in Antwerpen meist besuchte Museum befindet, architektonisch selbst. Darüber hinaus war er Politiker als auch Buchautor und hat das kulturelle Leben der Stadt maßgeblich mitgestaltet. Selbst der Garten im Zentrum des Gebäudekomplexes ist sehenswert.

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Von hier aus gelangen wir zu dem schönsten Bahnhof, den ich jeh gesehen habe, der Station Centraal, die über mehrere Ebenen verteilt ist, die in der Form eines Sack-Bahnhofs konstruiert wurde, sei dies vorteilhaft oder nicht. Ich habe auch noch niemals vorher solch eine lange Bank im Wartebereich eines Bahnhofs gesehen. Auch davon könnten die deutschen Bahnhöfe profitieren. Reich verzierte Fassaden lassen eher auf eine Burganlage schließen, als auf ein Bahnhofsgebäude. Aber auch das hat seinen Sinn:

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denn in unmittelbarer Nähe befindet sich das berühmte Diamantenviertel, das eine große Reihe Diamantengeschäfte sowie eine Börse beheimatet, die streng bewacht wird.

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Durch den nahe gelegenen Stadtpark schlendern wir in südwestliche Richtung zumindest in Richtung unseres Hotels, wo wir von den vielen guten Eindrücken ein wenig müde eines der verlockenden Restaurants aussuchen und den Abend bei ähnlich gutem Schmaus verbringen wie gestern und wie schon an den vergangenen Tagen. Enkel: „ Nöö, wenn Ihr ne Fahrradpause einlegt, dreh‘ ich mich nochmal rum, ich komm noch nicht“.

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Sonntag, 31.05.2015 – Rundgang durch Gent 

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Wir machen uns auf den 3-km langen Weg zufuß zum Antwerpener Centraalbahnhof, um den Zug nach Gent zu nehmen. Eine gute Stunde Zugfahrt bringt uns zum Bahnhof Gent St Pieters, der allerdings ziemlich weit vom Zentrum entfernt ist, so dass wir mit einer Straßenbahn unser Ziel anvisieren. Ziemlich bald schon während der Straßenbahnfahrt fällt auf, dass der historische Stadtkern von Gent von einigen Gewässern umschlungen wird; es handelt sich bei dem Fluß um die „Leie“, die der Stadt eine Art flämisches Venedig verleiht. Auf Höhe der Sint Baals-Kathedrale beginnt unsere Stadtbesichtigung per pedes; auf dem Weg zum Fleischhaus (Vleeshuis) kommen wir an einigen beeindruckenden Gebäuden wie dem Stadthaus vorbei zum Groentenmarkt (Gemüsemarkt). Am Graslei und Korenlei, diesem sehenswerten Panorama, erzählt jedes der historischen Häuser seine eigene Geschichte von einem aufstrebenden Gent im Mittelalter. Wir umrunden diesen Teil von Gent einige Male, um alle lieblichen Winkel und Gassen zu sehen. Wir halten uns ein wenig am Fischmarkt gegenüber der Burg Graavensteen auf, wagen auch mal einen Blick in den Innenhof der Burg, die am heutigen Tag wegen ihrer Attraktionen von vielen Kindern besucht wird.

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Schließlich kommen wir auf den Vrijdagmarkt (Freitagmarkt) zu, auf dem das Denkmal von Jacob van Artevelde, einem Genter Held des 14. Jhdts, Richtung England zeigt, dem Sieg und dem Fall des Helden. Dann kommen wir zufällig in eine Seitengasse, wo wir bei geöffneter Tür hinter bunten Kulissen Malereien entdecken. Die Inhaberin lädt uns ein, ihre Ausstellungsstücke eingehend zu betrachten, deren Einladung wir auch gerne folgen. Neue Techniken in der Malerei wie zum Beispiel Fotodrucke als Grundierung bringen bei entsprechender Bearbeitung ganz neue Licht-Schatten-Effekte zu Tage. Nach diesem kulturellen Highlight gehen wir noch einmal zurück zur Burganlage, wo wir unsere heutige Hauptmahlzeit in einem Restaurant gegenüber einnehmen.

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Bei dieser Gelegenheit bedanken sich meine lieben Mitfahrerinnen und Mitfahrer für meine Tourenorganisation mit einer außergewöhnlich guten Mahlzeit meiner Wahl. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sich meine beiden Mitfahrer in der Vielzahl der angebotenen Biersorten auskennen. Meine Wenigkeit in derselbigen Kenntnis bleibt heute mal wieder bei dem 7%igen Duvel-Bier.

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Gegen 20 Uhr machen wir uns auf den Weg per Straßenbahn wieder zurück zum Zug, und ab Antwerpen zufuß zum Hotel. Es war ein bemerkenswert guter Tag, und wenn es nicht den ganzen Tag über geregnet hätte, wäre er wahrscheinlich unübertroffen gut. Kleiner Enkel, wir fahren morgen weiter, und DUUU???

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Montag, 01. Juni 2015 Antwerpen – Lommel 86 km

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Die Sonne scheint, die Stimmung ebenso. Die Sitzmuskeln machen sich bereit auf einen etwas längeren Aufenthalt in den Fahrradsatteln. Die tatsächlich zu fahrenden Kilometer überragen die ausgerechneten Kilometer um satte 10 Einheiten. Aber das wissen wir ja erst am Ende der heutigen Strecke. Es dauert ein wenig, bis wir alle Räder aus dem Keller herausgeholt und gepackt haben. Aber dann geht es schließlich direkt zum Scheldeufer auf den Landelijk Fietsroute LF2 in den nördlichen Teil von Antwerpen. Auf diese Weise können wir auch am besten dem hoch frequenten Autoverkehr entgehen. Der LF2 führt zusammen mit dem LF51 in den Antwerpener Hafen. Von einer Brücke aus können wir ein großes Hafenbecken direkt sehen. Ab hier folgen wir dem LF51 mit Rückenwind in den Nordosten der Stadt. Nach 10 km haben wir es geschafft, aus dem Gröbsten heraus zu sein. Durch ein paar kleinere Vorstädte führt der Weg dann zu dem schnurgeraden, angenehm zu befahrenden Albertkanal, dem wir über 15 km folgen, und dem wir bereits am zweiten Fahrtag schon begegnet sind. Die Points of Interests in unseren Navis helfen uns wieder bei der Versorgung für den Mittagstisch kurz vor Ende des für Räder befahrbaren Teils des Albertkanals. Dann müssen wir den Kanal wegen eines Militärgebietes verlassen. Kurz nach unserer Pause erreichen wir erst den heutigen Routen-Mittelpunkt bei Herentals. Hier durchfahren wir ein größeres eingezäuntes Heidegebiet an einer ziemlich langen stark befahrenen Durchgangsstraße. Von der eigentlichen Heide bekommen wir nicht viel mit. Danach wird’s wieder gemütlicher, und es geht von der Straße ab wiederum auf gut befahrbare Landwege.

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Bei Kasterlee machen wir kurz Halt in einer kleinen Parkanlage und merken gar nicht, dass Klaus im Park geblieben ist. Erst an der nächsten Kreuzung wird uns bewußt, dass wir nur noch zu viert fahren. Klaus wartet im Park auf uns – auch ihm ist aufgefallen, dass er nunmehr allein auf weiter Flur verweilt. In solchen Situationen wie diesen ist es genau richtig, dort zu bleiben, wo man sich getrennt hat, denn die Suchenden werden an diesen Punkt zurückkehren, wo man sich verloren hat. Mit Klaus geht es dann hurtig weiter und wir gelangen über weite Felder und kleine Wäldchen bald wieder an einen Kanal, nämlich den Bocholt-Herentals-Kanal, an dessen Seite wir über mehrere Kilometer entspannt entlangfahren. Mehrere kleine Seen südlich des Kanals sorgen für Naturschutz weit und breit, für Ruhe, für ein Klima, dass Wanderern und Radfahrern sehr entgegen kommt. Hier tauchen wir noch einmal in die gute erholsame Atmosphäre, bevor wir die lange Strecke in den Ort Lommel nehmen. Der Tacho zeigt einen um den anderen Kilometer mehr an; die Strecke bis Lommel zieht sich ziemlich lang. unterwegs auf dem LF 5

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Unser heutiges Hotel liegt nur 5 Minuten vom Ortskern entfernt, also ziemlich zentral, so dass wir die Räder für heute wieder abschließen können. Die Dame des Hauses empfängt uns zuerst ein wenig befremdent; möglicherweise hat sie negative Erfahrung mit einigen Gästen gesammelt. Auf jeden Fall lässt sie sich von uns allen den Personalausweis zeigen statt nur von mir als der Verantwortlichen. Aber als sie merkt, dass wir ihr entgegenkommen, wird sie ruhiger. Man kann sich eben auf uns verlassen. Sie empfiehlt uns das „Stadhuis“, in dem wir gerne den restlichen heutigen Abend mit hübsch garnierten kulinarischen Genüssen und natürlich mit diversen gut ausgewählten Bieren bei netten Gesprächen verbringen. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Rita und Klaus vor ihrem Enkel in Hamburg ankommen.

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 Dienstag, 02. Juni 2015 – Lommel – Roermond 

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Wow – heute ist unser letzter ganztägiger Fahrtag: wir erreichen heute unser Tourenziel Roermond. Nach einem deftigen Frühstück satteln wir unsere Räder, und prompt setzt ein länger anhaltender Nieselregen ein, der uns auf den ersten 20 Kilometern begleiten wird.

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Unser Weg auf dem nunmehr erreichten LF5, der uns bis zum Ziel führt, ist sehr gut beschrieben und leicht zu fahren. Steigungen haben wir heute keine zu erwarten, dafür hin und wieder ein kräftiger bis starker Gegenwind. Was hier in der Gegend auffällt, sind tief fliegende Militärflugzeuge, die einen von fünf kleinen Militärflughäfen ansteuern, die in der Gegend von Lommel stationiert sind. Im 10-Minuten-Takt fliegen sie über unsere Köpfe hinweg – mir geht so ein Geräuschpegel durch Mark und Bein. Irgendwann gegen Vormittag lässt der Regen nach, und gegen Mittag können wir nicht nur die Regenkleidung endgültig einpacken, sondern der Boden ist schon wieder so trocken, dass wir heute mal wieder mit ausgebreiteter karierter Decke unser Mittagsmahl einnehmen. Wir befinden uns jetzt wiederum in der Provinz Limburg in einem Bereich zwischen Belgien und den Niederlanden; die Schilder des Knotenpunktsystems wechseln zwischen blau = Belgien und grün = Niederlande.

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Endgültig in den Niederlanden steuern wir so allmählich auf die Stadt Thorn zu, deren historischer Stadtkern wegen der überwiegend in weiß gehaltenen Häuser zu einem einstündigen Ausflug lohnt. In der Altstadt haben 105 Objekte den Status eines „Rijksmonument“ bekommen. Thorn wurde bereits im Jahre 972 durch ein Äbtissinenstift bekannt und über 800 Jahre lang von Äbtissinen geführt.

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Nun erreichen wir die vielen Seen, die sich im Bereich der Maas gebildet haben. So weit das Auge reicht, überblicken wir kleinere und größere Gewässer, reich bewachsene Inseln. Das einzige Kraftwerk ist unübersehbar und lukt immer wieder zwischen den Bäumen hervor. Wir überqueren eine große Schleuse, in der gerade ein größeres Schiff durchmanövriert wird und beobachten ein paar Minuten die ganze Prozedur. Über die letzten 15 km von Thorn bis Roermond genießen wir immer wieder den Blick aufs Wasser, auf Segelschiffe und nähern uns allmählich der Silhouette von Roermond auf der gegenüberliegenden Seeseite. Ich fahre diesen Teil des LF5 schon zum zweiten Mal und bin von dieser Seenplatte wieder ganz hingerissen und gebe ja zu, dass mich die Maas ganz schön in ihren Bann gezogen hat.

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Nur noch über die Brücke und bald sind wir in der Stadt Roermond, in der die Rur, die tief in der Eifel im Hohen Venn entspringt, hier mündet. Heute ist die Stadt vom Jahrmarktsbetrieb gefüllt, deren Schausteller sich auf die ganze Innenstadt verteilt haben. Vor unserem Hotel stehen zwei der wildesten Karrussels, die ich jemals gesehen habe. Klaus errechnet im Handumdrehen die Fall-Geschwindigkeit von 180 km/h, mit der die Insassen, die sich in den Sitzen der jeweiligen Schleuderkapseln befinden, zu Boden und wieder in die Luft geschleudert werden: das ist nichts mehr für unsere Gleichgewichtsorgane. Die Hotelzimmer sind ganz nach unseren Vorstellungen super-sauber. Heraus zu finden, wie die elektrische Beleuchtung über die Chipkarte funktioniert, klappt bei uns technikgewohnten Leuten auch ohne Federlesens. Unsere Räder haben genug Platz in der benachbarten Radstation der Nederlandse Sporwegen (niederländische Bahngesellschaft), so dass wir uns ganz der Erkundung der Stadt Roermond widmen können. Die Sint Kristoffels-Kathedrale gegenüber dem freien Marktplatz ist ansonsten immer ein Hingucker, erscheint heute bei dem Kirmesbetrieb ein wenig wie hinter Gardinen versteckt. Die limburgischen Gassen und Straßen mit ihren imposanten Eingangstüren lassen auf eine ursprünglich reiche Handels-Tradition schließen.

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Ob mit „Carpaccio van rund met pesto“ oder „Tenderbiefstuk met Jack-Danielssaus“ oder „Zalmfilet met Saffraansaus“: Wir lassen uns in gemütlicher letzter Abendrunde unsere Kultur-Happen auf der Zunge zergehen. Im Abendschein der Maas streifen wir ein letztes Mal am Ufer entlang und schlendern auf dem Weg zum Hotel an der mild beleuchteten Münsterkirche vorbei. Der Kirmesbetrieb vor unserem Hotel nähert sich bereits gegen 23 Uhr seinem Ende. Matthias fertigt von einem der noch fahrenden Karussels eine gelungene Langzeitaufnahme, dann überfällt uns das Schlafbedürfnis. Bravo, kleiner Enkel ! Warte Du schön brav, bis Oma und Opa ihre Tour beendet haben.

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Mittwoch, 3. Juni 2015

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Unser letztes gemeinsames Frühstück – unser letzter Blick auf die Stadt Roermond. Wir holen die Räder bei der gut bewachten Radstation ab, dann setzen wir uns nach Kaldenkirchen in Bewegung, denn Rita und Klaus wollen nach Möglichkeit um 12 Uhr im Zug sitzen. Kein Problem ! Wir fahren in Richtung Autobahn, mal darüber, mal darunter, nur nicht drauf. Meine Streckenführung stellt sich an zwei Stellen als ziemlich konfus heraus, so dass Matthias, wie lobenswerterweise auf der gesamten Tour, mit seiner guten Orientierung voraus hilft. Schnell sind wir durch den Ort Boukoul hindurch auf der Landstraße, die zwischen Swalmen und Brüggen normalerweise stark befahren wird. Wir haben zu dieser Stunde noch Glück, dass nicht so viele LKWs unterwegs sind. Diese direkte Verbindung auf der Bosstraat mitten durch den Brachter Wald erspart uns eine gute Stunde Zeit. Bald erreichen wir stets mit der Swalm (jetzt: Schwalm) die deutsche Grenze. Wir streifen den nördlichen Stadtteil von Brügge und wenden uns Richtung Norden über die Felder nach Kaldenkirchen. Statt um 12 Uhr sitzen wir schon kurz nach 11 Uhr im Zug nach Düsseldorf.

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Nun heißt es wirklich für uns „to say: Goodbye“. Wir überlegen uns mal wieder eine neue Tour; es gibt noch viel zu entdecken. Ich sage ganz herzlichen Dank für Eurer Mitwirken, dass diese Tour so gut gelaufen ist, ruhig, harmonisch, kulinarisch. Es hat viel Spaß gemacht mit Euch – bis zum nächsten Mal !! Und Du – Kleiner Enkel – bist zwar hinter Oma und Opa Tourenzweiter geworden, aber dafür wirst Du in Hamburg ganz grandios empfangen !

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